Neue Studie von factor-D und Erste Group zeigt großen Entwicklungsbedarf im Bereich der Vorbeugung von Unconscious Bias bei österreichischen ATX-Unternehmen.
Die Studie „Diversity Management (DiM) & Corporate Social Responsibility (CSR) in ATX-Unternehmen – 2015“ von factor-D Diversity Consulting in Kooperation mit der Erste Group hat die Institutionalisierung von DiM und CSR in den größten börsennotierten Unternehmen Österreichs untersucht. Bei der Online-Umfrage wurde auch erhoben, inwieweit in den Unternehmen Unconscious Biases beobachtet bzw. entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung gesetzt werden.
70% der ATX-Unternehmen beobachten Unconscious Biases in ihren Betrieben
Unconscious Biases sind kognitive Wahrnehmungsverzerrungen, wie unbewusste Vorurteile und Verhaltensmuster gegenüber sozialen Gruppen oder stereotypes Denken. „Selbst wenn eine Person überzeugt ist, objektiv zu entscheiden, kann diese, z.B. in Bezug auf Geschlechterrollen, durch einen Unconscious Bias unbewusst zu tradierten Mustern zurückfallen“, betont der Studienautor Manfred Wondrak. Biases können zur mangelnden Einsicht für den Nutzen von Diversity führen und gelten als eine der größten Hürden für die strategische Umsetzung von DiM.
70% der im Austrian Traded Index (ATX) zusammengefassten Unternehmen beobachtet Unconscious Biases. Die Ausprägung ist jedoch unterschiedlich. 40% der Betriebe beobachten den Bias sehr stark bzw. stark, 20% gering oder sehr gering.
Nur 13% setzen Anti-Bias-Maßnahmen
Anti-Bias-Initiativen umfassen u.a. Sensibilisierungs-Trainings für Führungskräfte, Bias-Analysen, Maßnahmen zur Versachlichung und Formalisierung von HR-Prozessen und die Einführung eines Mehr-Augen-Prinzips bei wichtigen Personalentscheidungen.
Trotz des großen Einflusses von Unconscious Biases (70% nehmen diese im Unternehmen wahr), setzen laut der Studie derzeit nur rund 13% der ATX-Unternehmen entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung. 38% entwickeln derzeit Anti-Bias-Maßnahmen. „Die meisten Unternehmen in Österreich befinden sich erst am Beginn eines Sensibilisierungsprozesses für die Bedeutung von Bias“, fasst Manfred Wondrak zusammen. Der Diversity-Experte geht davon aus, dass in den nächsten Monaten aufgrund der neuen EU-Richtline zur Offenlegung von Diversitätskonzepten, das Thema Diversity im Allgemeinen an Bedeutung gewinnen wird.
Die gesamte Studie „Diversity Management (DiM) & Corporate Social Responsibility (CSR) in ATX-Unternehmen – 2015“ finden Sie auf der Website von factor-D:
Weiterführendes:
- Wondrak, M. (2015): Diversity Management (DiM) & Corporate Social Responsibility (CSR) in ATX-Unternehmen – 2015. Schwerpunkt Unternehmenskommunikation. factor-D in Kooperation mit Erste Group Bank: Wien.